Susanne und Axel Löffler vom Landladen

Interview - "Social Media im Landladen"

Susanne Löffler von „Der Landladen“ in Steinwedel berichtet in unserem Interview, wie sie Social Media für ihren kleinen Laden nutzt und welche Erfahrungen sie damit gemacht hat.

Susanne, ihr habt in der Nähe von Lehrte einen kleinen Landladen. Erzähl doch mal!

Seit 2,5 Jahren gibt es den Landladen nun schon. Bei uns findet ihr an 7 Tagen die Woche eine große Auswahl frischer und vorwiegend regionaler Produkte. Bei der Produktauswahl stehen bei uns Frische, Qualität und Regionalität klar im Vordergrund. Zusätzlich ist es uns wichtig, Produkte anzubieten, die ihr nicht in jedem Supermarktregal findet und unser Sortiment immer mit tollen, neuen Produkten zu erweitern. Und genau das weiß unsere Kundschaft zu schätzen und kommt dafür sogar aus Hannover zu uns. Von jung bis alt: Wir haben einen ganz bunten Mix an Kunden, die das Herzblut und die Individualität lieben, mit der wir unseren kleinen Laden betreiben. Ansonsten würde unser Selbstbedienungskonzept mit Vertrauenskasse/Paypal-Zahlung auch nicht dauerhaft funktionieren.

Ihr habt schnell die Vorteile der sozialen Medien für euch entdeckt. Auf welchen Kanälen seid ihr vertreten und wieviel Zeit investierst du in etwa pro Woche dafür?

Den Landladen findet man bei facebook und Instagram, wo wir mit 1.600 Followern schon eine gute Reichweite für so einen kleinen Laden erzielt haben. Anfangs hätte ich nie gedacht, was über Social Media alles möglich ist. Mittlerweile kann ich es mir aus meinem Alltag und als Werbemittel gar nicht mehr wegdenken.

Daher versuche ich so gut wie täglich Storys einzustellen, was aber leider nicht immer klappt.  Bei Instagram bin ich tatsächlich deutlich aktiver als bei facebook. Allerdings muss ich auch sagen, dass die facebook-Generation eine wichtige Zielgruppe für unseren Laden ist, die man nicht unterschätzen sollte.

Wenn du meinen Mann fragst, klebe ich eigentlich den halben Tag am Handy 😊. Realistisch ist der tatsächliche Aufwand bei 30 Minuten am Tag, wenn man Stories einstellt. Reels sind da schon deutlich aufwendiger mit Schneiden, Musikauswahl etc.. Dafür machen sie auch mehr Spaß.

Gehen dir da nie die Ideen aus?

Na klar gibt es Tage, wo es einfach nichts Spannendes zu berichten gibt, aber das ist auch völlig ok. Und dann gibt es wieder Tage, da hat man so viel zu erzählen, dass man gar nicht weiß, wo man anfangen soll. Ich finde vor allem die einzelnen Saisons und Feiertage, wie Muttertag oder Weihnachten, bieten so viele Möglichkeiten, dass die Ideen von ganz allein kommen. Einfach mal machen und ausprobieren. Dann merkt man schnell, was läuft und was nicht. Ich poste eigentlich alles, am liebsten natürlich Blumen, aber neue Produkte oder Tasting-Termine sind auch immer klasse. So hat man direkt die Aufmerksamkeit der Kunden.

Ich habe für mich festgestellt, dass der Mix aus Story und Reel sehr gut funktioniert. Hin und wieder kommt auch ein Beitrag dazu und zusätzlich feste Stories, z.B. sonntags mit dem Reminder, dass wir geöffnet haben.

Erstaunlich ist, dass oft die Reels die größte Resonanz bekommen, bei denen man gar nicht damit rechnet und die man schnell mal nebenbei gemacht hat. Andere mit viel Aufwand sieht gefühlt keiner. Hier kommt dann der „beliebte“ Algorithmus mit ins Spiel.

Der Landladen - Innenansicht Regale mit regionalen Produkten
Hattest du vorher schon viel Erfahrung oder hast du dich selbst reingefuchst?

Erfahrung hatte ich am Anfang so gut wie gar nicht. Alles „learning bei doing“ und einfach mal machen. Es gibt immer noch so viel, wo ich mich bei anderen frage, wie die das hinbekommen haben. Na klar habe ich auch einen privaten Account, sowohl bei Insta als auch bei facebook. Aber da bin ich eher passiver unterwegs. Also habe ich mir einfach viel bei anderen angeschaut und abgeschaut und ausprobiert.

Welche Vorteile siehst du für den Landladen?

Ich habe irgendwann gemerkt, dass das, was ich da mache, richtig viel bringt, unsere Follower begeistert und neue Kunden generiert. Wenn dann ein Kunde in den Laden kommt und sagt: „Das habe ich bei Insta gesehen und fand es so toll, deswegen bin ich extra hergekommen“, dann geht mir das Herz auf und in dem Moment weiß ich, dass ich alles richtig gemacht habe.

Ich kann mir Social Media für unseren Laden nicht mehr wegdenken und ich bin mir sicher, wir hätten nicht mal halb so viele Kunden ohne Instagram und Co!

Hast du zum Abschluss noch ein paar Tipps für andere Hofläden, die noch nicht so aktiv in den sozialen Medien sind?

Das Wichtigste ist, authentisch zu bleiben und sich nicht zu verstellen. Traut euch einfach und probiert es aus. Am Ende habt ihr ja nichts zu verlieren. Klar kommt es einem am Anfang komisch vor, sich vor das Handy zu stellen und etwas zu erzählen. Wahrscheinlich braucht man auch x Anläufe, bis es einem gefällt. Aber die Leute wollen am liebsten euch sehen und gerne auch bei der täglichen Arbeit mit allem Drum und Dran.

Vielen Dank für deinen Bericht und weiterhin viel Spass und Erfolg, Susanne!