Schlüsselübergabe an den Nachfolger
Schlüsselübergabe an den Nachfolger

Du suchst einen Nachfolger? Darauf solltest du achten!

Die Unternehmensnachfolge ist für viele Unternehmer ein emotionales Thema: Das eigene Lebenswerk abzugeben, bedeutet Verantwortung loszulassen und die Zukunft des Unternehmens in andere Hände zu legen. Gleichzeitig ist es eine der wichtigsten unternehmerischen Entscheidungen überhaupt. Fehler in der Planung können nicht nur das Unternehmen gefährden, sondern auch familiäre Konflikte oder hohe steuerliche Belastungen nach sich ziehen.

In diesem Artikel schauen wir uns die 5 häufigsten Fehler aus Sicht des Übergebenden an – und wie du sie vermeiden kannst.

Zu spät starten

Viele Unternehmer warten zu lange damit, sich mit der Nachfolge zu beschäftigen. Sie schieben das Thema auf, weil es unangenehm ist oder weil der Alltag sie fest im Griff hat. Erst wenn der Ruhestand unmittelbar bevorsteht oder gesundheitliche Probleme auftreten, wird gehandelt. Doch dann bleibt oft kaum Zeit, alles in Ruhe zu planen. Steuerliche Gestaltungsmöglichkeiten können nicht mehr optimal genutzt werden und die Suche nach einem passenden Nachfolger wird hektisch. Mitarbeiter und Kunden merken die Unsicherheit und fragen sich, wie es weitergeht.

Mein Tipp:

Eine gut geplante Nachfolge ist kein Schnellschuss, sondern braucht mehrere Jahre. In dieser Zeit kann der Betrieb auf die Übergabe vorbereitet und steuerliche Fragen geklärt werden. Auch der Nachfolger braucht Zeit, um sich einzuarbeiten und das Vertrauen von Mitarbeitern und Kunden zu gewinnen. Wenn alles auf den letzten Drücker passiert, kommt es schnell zu Fehlern und chaotischen Übergaben. Fang also frühzeitig an, dir Gedanken zu machen. Schon fünf Jahre vor dem geplanten Ausstieg solltest du einen groben Fahrplan entwickeln. So bleibt genug Zeit, alles in Ruhe vorzubereiten.

Den falschen Nachfolger wählen

Die Wahl des Nachfolgers ist eine der wichtigsten Entscheidungen im Nachfolgeprozess. Oft wird sie aus dem Bauch heraus getroffen, zum Beispiel weil der Sohn, die Tochter oder ein treuer Mitarbeiter bereitsteht. Doch nicht jeder, der verfügbar ist, passt auch wirklich. Der Nachfolgende sollte fachlich fit sein, sich mit dem Betrieb identifizieren und Führungsqualitäten mitbringen. Sonst drohen Konflikte im Team oder Probleme mit der Geschäftsentwicklung. Auch in der Familie kann es Streit geben, wenn nicht alle mit der Entscheidung einverstanden sind.

Mein Tipp:

Versuche möglichst objektiv zu sein. Definiere, welche Fähigkeiten und Eigenschaften der Nachfolger haben muss, und prüfe, wer diese am besten erfüllt. Sprich offen mit den Beteiligten, um Erwartungen abzugleichen. Wenn du unsicher bist, kann ein neutraler Berater helfen, die richtige (und objektive) Wahl zu treffen. So erhöhst du die Chance, dass dein Unternehmen in die richtigen Hände kommt.

Zu wenig Wissen weitergeben

In vielen Betrieben steckt das Wissen im Kopf des Chefs. Er kennt alle Abläufe, Kunden, Lieferanten und Details – doch das ist gefährlich, wenn er ausfällt oder in Rente geht. Der Nachfolger steht dann vor einem Berg an Aufgaben und weiß nicht, wo er anfangen soll. Es kommt zu Verzögerungen, Fehlern und Unsicherheit. Mitarbeiter verlieren das Vertrauen, wenn sie merken, dass wichtige Informationen fehlen. Auch Kunden spüren, wenn etwas nicht rundläuft.

Mein Tipp:

Gib dein Wissen Schritt für Schritt weiter. Schaffe eine Struktur im Unternehmen, die dich ersetzbar macht. Schreibe wichtige Abläufe auf, dokumentiere Kontakte und übergib sie persönlich. Am besten begleitest du deinen Nachfolger eine Zeit lang, damit er in der Praxis sieht, wie alles funktioniert. So stellst du sicher, dass der Betrieb auch ohne dich reibungslos läuft.

Nicht loslassen können

Für viele Unternehmer ist die Firma wie ein Teil der eigenen Familie. Deshalb fällt es schwer, Verantwortung abzugeben. Manche mischen sich auch nach der offiziellen Übergabe noch ein und kontrollieren alles. Das führt beim Nachfolger oft zu Frust und Unsicherheit. Er kann keine eigenen Entscheidungen treffen und fühlt sich nicht ernst genommen. Auch Mitarbeiter wissen nicht, an wen sie sich halten sollen. Dadurch entstehen Doppelstrukturen und Konflikte.

Mein Tipp:

Vereinbare mit dem Nachfolgenden eine genaue Übergangszeit mir einer klaren Aufgabenverteilung. In dieser Zeit gibst du Schritt für Schritt Verantwortung ab und ziehst dich dann konsequent zurück. Du kannst dem Nachfolger als Mentor zur Seite stehen, ohne ständig in den Alltag einzugreifen. So stärkst du seine Position und sorgst für einen sauberen Schnitt.

 

Rechtliche und steuerliche Fragen ignorieren

Viele Unternehmer kümmern sich erst ganz am Ende um Verträge, Steuern und Erbregelungen. Das ist riskant, weil dann oft keine Zeit mehr bleibt, um steuerliche Vorteile zu nutzen. Auch Gesellschaftsverträge sind manchmal veraltet und passen nicht mehr zur aktuellen Situation. Das kann zu Streit unter Erben führen oder dazu, dass der Betrieb in eine teure steuerliche Falle tappt.

Mein Tipp:

Um das zu vermeiden, solltest du frühzeitig Steuerberater, Anwälte und Notare einbinden. Sie prüfen die bestehenden Verträge, machen Vorschläge für eine steuerlich sinnvolle Übergabe und sorgen dafür, dass alles rechtlich sauber geregelt ist. So vermeidest du unnötige Kosten und stellst sicher, dass deine Nachfolge reibungslos abläuft.

Eine erfolgreiche Nachfolge ist kein Zufallsprodukt. Sie braucht Zeit, gute Vorbereitung und klare Absprachen. Wer rechtzeitig anfängt, den passenden Nachfolger auswählt, sein Wissen weitergibt und Verantwortung loslässt, sichert nicht nur den Fortbestand des Betriebs, sondern auch den Frieden in der Familie und das Vertrauen der Mitarbeiter. So bleibt dein Lebenswerk in guten Händen – und du kannst beruhigt in den nächsten Lebensabschnitt starten.

Wenn du Unterstützung im Nachfolgeprozess deines Unternehmens brauchst, sprich mich gerne an!


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